STÜCK NAMENLOS

Der Ort: Ein Theatersaal
Die Figuren: A, C, F und T


Sie warten. Warten auf Theater. Ich meine, ich bitte Sie, jedes Theater braucht Theater.
Was aber, wenn man vergebens wartet? Was wenn kein Stück sich auf der Bühne selbst
darbietet?


Während die einen behaupten, dies sei experimentelle Kunst, halten andere dagegen. Die
Problematik: Sie können nicht hinaus ohne die Kunst, falls dies wirklich Kunst ist, zu
zerstören. Was tun also?
„Absurd!“, sagen Sie.
„Ja!“, hallt es zurück.

Man stelle sich vor, man geht in ein Theater und ZACK! Man ist eingeschlossen mit
Verrückten, die natürlich auch noch behaupten, dass sie nicht verrückt sind, die natürlich
noch gar nicht wissen, dass sie womöglich tatsächlich verrückt sind.
Schlimmer als das, sie schreien einem entgegen:

„Willkommen bei Metadrama!

Es stellen sich vor: vier Zuschauer. Und beileibe, man muss schon
einen exquisiten Kunstgeschmack haben, um die Nichtpräsentation
eines Stückes als die großartigste Kunst zu begreifen!“

Hä?, denkt man sich. „Kein Stück?“
Ja, jetzt wird es brenzlig. Und es bedarf geballter geistiger Gewitztheit, um dieses
Verwirrspiel zu dechiffrieren.
Das Problem: Aus dem Theatersaal kann man nun nicht mehr hinaus, denn falls dies
wirklich ein Stück ist, Nichtpräsentation gleich Präsentation heißt, und Zuschauer
Protagonisten mimen, so würde man mit Verlassen des Saales Kunst zerstören.
Unmöglicher Frevel!
Und falls dies kein Stück ist? Ja, dann wäre man natürlich ordentlich angeschmiert…
Es drängt sich auf, ein Abend des engstirnigen Unsinns, voller absurder Abstraktion, voller
philosophischer Obszönität.
Man wird sich selbst fragen müssen: Was passiert hier? Und ist dies überhaupt wichtig zu
wissen?
Zu benennen wäre falsch, denn wer benennt, schränkt ein. Wir tischen also auf:

STÜCK NAMENLOS

5. April, 20:00
6. April, 20:00 
Brotfabrik Bühne Bonn-Beuel – Tickets hier!

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